Sex von A-Z

In diesem Lexikon findest Du viele Begriffe rund um das Thema Sexualität erklärt. Vielleicht suchst Du etwas Bestimmtes oder hast einfach Lust darin herumzustöbern.

Harnröhre

Über die Harnröhre wird der Urin durch die Blase aus dem Körper ausgeschieden. Der Harnausgang ist bei den Frauen zwischen Kitzler und Scheideneingang. Bei Männern führt die Harnröhre durch das Glied bis zur Eichelspitze.

Hebamme

Hebammen betreuen werdende Eltern während der Schwangerschaft, helfen bei der Geburt des Kindes und begleiten die Familie in den ersten Wochen nach der Geburt.

Heirat

Mit 18 Jahren darf man in der Schweiz heiraten, ohne dass Eltern ihre Zustimmung geben müssen. Dasselbe gilt, wenn zwei Frauen oder zwei Männer eine Lebenspartnerschaft eingehen wollen.

Hepatitis

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die durch Viren verursacht wird. Es gibt verschiedene Typen von Hepatitis, die verbreitetsten sind Hepatitis A, B und C. Sie unterscheiden sich bezüglich Übertragungswegen, Gefährlichkeit und Behandelbarkeit. Hepatitis A wird vor allem in tropischen Ländern über mit Kot verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel übertragen. Die Infektion kann auch bei oral-analem Kontakt und beim Gebrauch von Injektionsspritzen übertragen werden. Hepatitis B wird beim Geschlechtsverkehr, beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzen und auch über Blut bei Verletzungen der Haut übertragen. Infizierte Frauen können während der Geburt ihre Kinder infizieren. Gegen Hepatitis A und B gibt es eine kombinierte Impfung, die allen sexuell aktiven Personen, resp. schon Jugendlichen ab dem 11. Lebensjahr empfohlen wird. Hepatitis C wird durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen, also vor allem bei gemeinsamer Benutzung von Spritzen und Besteck beim intravenösen Drogenkonsum. Gegen Hepatitis C gibt es keine Impfung. Die Infektion ist ebenfalls von Mutter zu Kind übertragbar. Oft bleibt eine akute Hepatitis-Infektion symptomlos. In einigen Fällen treten allgemeines Krankheitsgefühl wie Erschöpfung, Übelkeit, Fieber, Erbrechen oder Gelbsucht auf.

Hermaphrodit

Ist ein Lebewesen mit weiblichen und männlichen Geschlechtsmerkmalen. In der Biologie spricht man auch von Zwitter. Für inter oder intergeschlechtliche Menschen sind beide Begriffe veraltet und sollten nicht verwendet werden.  

Herpes

Ist eine Viruserkrankung, die kleine juckende und brennende Bläschen auf Haut und Schleimhäuten verursacht. Der Herpes simplex Virus 1 (HSV1) verursacht sogenannte Fieberblasen im Mundbereich, der HSV2 hingegen schmerzhafte Bläschen bei den Geschlechtsorganen (Herpes genitalis). Viele Menschen, die mit einem HSV infiziert sind, zeigen gar keine Symptome, sind aber Virusträger_innen. Übertragen wird Herpes durch Schleimhautkontakt (genital, anal, oral), durch Kontakt mit infizierter Haut und durch Schmierinfektionen. Eine Übertragung von der infizierten Mutter auf das Neugeborene ist ebenfalls möglich. Ein Übertragungsrisiko existiert trotz fehlender Symptome.

heterosexuell / Heterosexualität

Hetero bedeutet so viel wie: anders, verschieden, ungleich. Heterosexuell sind Menschen, die sich sexuell und/oder romantisch zu Menschen des/eines anderen Geschlechts hingezogen fühlen, z.B. ein Mädchen/eine Frau begehrt einen Jungen/Mann und umgekehrt. Wenn Menschen sich zu Menschen des gleichen Geschlechts hingezogen fühlen, spricht man von Homosexualität. Fühlt man sich von zwei Geschlechtern die sexuelle angezogen, spricht man von Bisexualität. Das alles sind verschiedene sexuelle Orientierungen.

HI-Virus (HIV)
HI-Virus (HIV)

HIV ist ein Virus, welches das Abwehrsystem des Körpers schwächen kann. HIV steht für „Human Immunodeficiency Virus“, was auf deutsch soviel wie „menschliches Immunschwäche-Virus“ bedeutet. Wird eine Infektion mit HIV nicht mit Medikamenten behandelt, verursacht sie AIDS. Das HI-Virus kann bei ungeschütztem Sex mit einer HIV-infizierten Person übertragen werden. Eine Ansteckung mit dem Virus kann verhindert werden, wenn beim Sex die Regeln für Safer Sex eingehalten werden.

HIV-Antikörper

Stoffe die vom Körper gebildet werden, um das HI-Virus, den AIDS-Erreger, zu bekämpfen.

HIV-PEP

Die HIV-Post-Expositions-Prophylaxe ist eine vierwöchige medikamentöse Behandlung mit dem Ziel, unmittelbar nach einer Risikosituation dem HI-Virus das Einnisten im Körper zu verunmöglichen. Mit einer HIV-PEP muss spätestens 48 Stunden nach der Risikosituation begonnen werden. Diese Medikamente kann nur ein Arzt oder eine Ärztin verschreiben.

HIV-positiv

Ein positives Ergebnis eines HIV-Tests bedeutet, dass im untersuchten Blut Stoffe gefunden wurden, die der Körper als Reaktion auf eine Infektion mit dem „AIDS-Virus“ gebildet hat. Der betroffene Mensch ist also mit grosser Sicherheit mit dem HI-Virus angesteckt. Wenn man nicht infiziert ist, nennt man das Test-Ergebnis negativ.

HIV-Test

Mit dieser Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob sich jemand mit dem Krankheitserreger HIV angesteckt hat. Der Test kann bei jedem Arzt/jeder Ärztin, Spitälern oder Teststellen durchgeführt werden. In den meisten Teststellen kann der Test anonym durchgeführt werden. Ein Mensch mit einem positiven Test ist aber noch nicht an AIDS erkrankt und vielleicht dauert es auch noch viele Jahre bis er krank wird.

Hoden

Die Hoden sind die männlichen Keimdrüsen, in denen Spermien gebildet werden. Diese Produktion beginnt in der Pubertät und dauert bei intakten Drüsen bis zum Lebensende an. Hoden sind von der Grösse her wie zwei kleine Pflaumen und befinden sich im Hodensack, einem Hautbeutel, der zwischen den Beinen hängt. Sie befinden sich deshalb ausserhalb des Körpers, weil für die Spermaproduktion niedrigere Temperaturen als die Körpertemperatur (ca. 36°C) nötig sind. Im Innern der Hoden sind die stark aufgewickelten Samenkanälchen zu finden, die aneinandergereiht bis zu 300 Meter lang sein können. Die Hoden und die Haut des Hodensacks gelten als erogene Zonen. Sie sind auch sehr schmerzempfindlich.

Homophobie

Ein Fremdwort, das Angst und Feindseligkeit gegenüber Homosexualität und homosexuellen Menschen bedeutet. Hass auf Schwule und Lesben äussert sich durch abwertende Bezeichnungen und blöde Witze, aber auch durch Diskriminierung und im schlimmsten Fall durch Gewalt.

homosexuell / Homosexualität

Meint das sexuelle oder romantische Begehren, welches sich auf Menschen mit dem gleichen Geschlecht richtet, z.B. eine Frau fühlt sich zu Frauen und ein Mann zu Männern hingezogen. Frauen, die Frauen lieben, werden auch „lesbisch/Lesben“ genannt; Männer, die Männer lieben, werden häufig als „schwul/Schwule“ bezeichnet.

Hormone

Hormone sind Wirkstoffe im Körper, welche im Blut transportiert werden und auf bestimmte Organe einwirken. Hormone beeinflussen zum Beispiel das Wachstum des Körpers, die Entwicklung der Geschlechtsorgane sowie die Gefühle. Für die Sexualität und die Fortpflanzung spielen die Geschlechtshormone eine zentrale Rolle.

Humane Papillomaviren (HPV)

Es gibt mehr als hundert verschiedene Humane Papillomaviren (HPV), die sexuell übertragen werden können. Sie werden sehr leicht beim Geschlechtsverkehr sowie durch einfachen Hautkontakt oder Berührung infizierter Schleimhäute übertragen. Bestimmte Papillomaviren rufen Warzen (s. Feigwarzen) hervor, andere können sogar Gebärmutterhalskrebs verursachen. Heute gibt es eine Impfung gegen zwei Drittel der HP-Viren. Sie schützt zu mehr als 70% vor Krebserkrankungen, die von HP-Viren verursacht werden. Für Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren erfordert die Impfung die Verabreichung von zwei Dosen, ab dem 15. Geburtstag die Verabreichung von 3 Dosen. Eine Nachholimpfung wird auch für Mädchen und junge Frauen bis zum Alter von 26 Jahren empfohlen.

Hure

Ist ein anderes – eher abschätziges - Wort für Sexarbeiterin.

Hygiene

Ist ein Fremdwort für Sauberkeit oder Körperpflege.

Hymen

Das ist das Fachwort für das Jungfernhäutchen.

Der Ausdruck Jungfernhäutchen ist jedoch falsch, da das Hymen nichts über die Jungfräulichkeit einer Person aussagt. 
Der Hymen ist ein dehnbarer Schleimhautsaum rund um die Scheidenöffnung. Er umgibt den Scheideneingang. Er sieht bei allen anders aus und die Öffnung in der Mitte ist unterschiedlich gross. Der Eingang in die Scheide ist durch den Hymen nicht verschlossen. Sonst könnte das Menstruationsblut nicht abfliessen. Der Hymen ist so dehnbar und elastisch, dass in den meisten Fällen ein Tampon oder Finger problemlos eingeführt werden kann. Auch ein Penis oder ein penisähnlicher Gegenstand dehnen den Hymen ohne ihn zu verletzen. Bei sexueller Erregung ist die Scheide und der Scheideneingang gut durchblutet, feucht und dehnbar. Ist die Person entspannt und fühlt sich wohl, ist ein Eindringen in den meisten Fällen kein Problem. Da beim 1. Mal viele nervös und aufgeregt sind, kann es sein, dass die Scheide nicht so feucht ist. So wie die Mundschleimhaut beim Zähneputzen mal bluten kann, kann es dann passieren, dass der Hymen oder die Scheidenschleimhaut verletzt wird und etwas blutet. Das tut nicht fest weh. Allfällige Schmerzen kommen eher vom Verkrampfen. Wenn ein Kind aus der Scheide (Vagina) gepresst wird, kann der Hymen einreissen, weil er dann sehr fest gedehnt wird. Diese Haut haben also nicht nur sogenannte Jungfrauen, sondern alle Frauen, egal wie häufig sie schon Sex hatten. 

Lust und Frust
Fachstelle für Sexualpädagogik und Beratung
Langstrasse 21, 8004 Zürich

Ein Angebot der Schulgesundheitsdienste der Stadt Zürich

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